Wer Lust hat einen etwas anderen Urlaub in Sri Lanka zu
erleben, der ist bei Dilip Kumara in Hikkaduwa/Galle gut aufegoben. Der
engagierte Singhalese hat mit der Unterstützung einiger Finnen zwei kleine
Schulen für die Kinder armer Familien gegründet. Eine Vorschule, die nach Montessouri arbeitet und eine
Förderschule, die die Kinder am Nachmittag unterstützt. Es besteht die Möglichkeit bei Dilips Familie zu
wohnen, dort das Leben einer Familie in Sri Lanka zu erleben und stundenweise
im Projekt mitzuhelfen. Daneben gibt Dilip aber auch Unterricht im Wellenreiten
in Galle und kann auch sonst alle gewünschten Ausflüge organisieren. Wer sich
gerne näher über das Schulprojekt informieren möchte, kann dies unter
"telluschool.blogspot.com" tun. Dilips Telefonnummer ist +94775481031, seine email rpdilipkumara@yahoo.com. Ich kann auch gerne bei der Kontaktaufnahme unterstützen. Meldet euch einfach unter: miwolff17@gmail.com
Michas Asien Reise
Montag, 25. Juli 2016
Montag, 2. Mai 2016
Letzte Station
Noch immer hatte ich keine Gelegenheit mehr zum Schreiben. Inzwischen wuesste ich bei all den vielen Eindruecken und Erlebnissen auch gar nicht mehr wo ich anfangen sollte. Nach dem 10 taegigen "Visarunning"in Sri Lanka bin ich nun wieder in Indien. Ein paar Tage bin ich vor der unertraeglichen Hitze in die Berge gefluechtet. Jetzt hat die heisse Kuestenregion mich wieder. Amma macht nach ihrer Rueckkehr noch eine kurze Tour in 2 Staedten in der Naehe des Ashrams - und ich bin mit dabei. Gestern abend kam sie auf dem Schulgelaende an, auf dem die Veranstaltung stattfindet und die begleitende Tourgruppe untergebracht ist. Gefeiert wie ein Star. Ich konnte sie kaum sehen, so umringt war sie von den begeisterten Menschenmassen. Fuer jemanden wie mich, dem Personenkult voellig fremd ist, schon sehr gewoehnungsbeduerftig. Wegen der Hitze hat die Regierung alle Veranstaltungen zwischen 11 und 17 Uhr verboten. Die Darshans (Umarmungen) werden daher die ganze Nacht ueber stattfinden. Ich bin sehr gespannt auf die naechsten Tage - und Naechte. Zum Abschluss habe ich dann noch einige Tage im Ashram und am 12.05.16 geht es zurueck in die Heimat! Ich freue mich auf jeden Fall auf moderate Temperaturen und vertraute Gesichter.....
Freitag, 15. April 2016
Mir geht es gut
Da mein tablet kaputt ist und ich dadurch nicht zum Schreiben komme, hier nur ein kurzes Lebenszeichen. Nach einer Woch im Ashram von Amma in Indien, bin ich so neugierig auf diese Frau, dass ich sie unbedingt live erleben moechte. Da sie bis Anfang Mai noch auf Tour ist und mein Visum dann auslaeuft, bin ich nun auf dem Weg nach Sri Lanka, um von dort ein neues Visum zu beantragen. Meine Heimkehr verschiebt sich dadurch auf Mitte Mai.Ich hoffe, ich komme bald dazu mehr zu berichten.......
Samstag, 2. April 2016
Im Kloster
Das Waldkloster WAT TAM WUA liegt an einem besonderen Ort.
Von zwei Seiten umgeben von schroffen Felswaenden fuehle ich mich am Ende der
Welt und passend dazu versagen auch Telefon und Internet. Das Gelaende ist
ueppig bewachsen, die Wiesen warden staendig gesprengt und ein Bergbach sowie
zwei Teiche unterstuetzen das Empfinden in einer Oase angekommen zu sein.
Ich habe Glueck und become einen der ca. 30 Holzhuetten mit
eigenem Bad. Das Bett besteht au einer wunderschoenen massiven Teakholzplatte, ein
Billigholz-Lattenrost waere mir lieber.Es gibt eine duenne Auflage, ein Kissen
und zwei Fliessdecken- immerhin, ich habe schon von hoelzernen Kopfstuetzen
gelesen. Zum Glueck ist das Bettzeug meiner VorgaengerIn noch nicht weggeraeumt
und ich nutze die Sachen um meine Unterlage ein wenig aufzupolstern.
Der Tagesablauf ist streng getacktet.(siehe Foto), die Meditationseinheiten
sind eingeteilt in “Unterricht”, Geh- und Sitzmeditation oder Sing- und
Sitzmeditation am Abend. Hauptthemen sind die Achtsamkeit und das Beobachten
der Gedanken. Damit habe ich mich auch in der Woche vorher schon befasst, aber
so ohne jegliche Ablenkung faellt mir die Umsetzung doch etwas leichter.
Im Kloster leben gerade einmal 5 Moenche (+2-3 Gastmoenche),
dafuer ueben sich aber 70-80Gaeste in der Kunst der Meditation und des
kloesterlichen Lebens. Ca.10 ThailaenderInnen sind darunter, der Rest kommt aus
der ganzen Welt. Ich bin erstaunt so viele junge Menschen zu sehen.
AltersgenossInnen sind eher die Aussnahme – ausser unter den Thais.
Aeusserlichkeiten verlieren schnell ihre Bedeutung. Im Bad
haengt keine Spiegel und die Kleiderauswahl wird zwischen weisser Garnitur 1
und weisser Garnitur 2 getroffen, je nachdem welche man gerade im Waschbottich
eingeweicht hat.
Mich dem Zeitplan anzupassen faellt mir erstaunlich leicht. Dai
ich abends um 21 Uhr todmuede einschlafe, ist das Aufstehen um 5 Uhr gar nicht
so schwer. Dass es mir nichts ausmacht von 12 Uhr mittags bis um 7 Uhr am
naechsten Morgen nichts mehr zu essen erstaunt mich dagegen sehr. Und die
Langsamkeit mit de rich die beiden, aus Reis und Gemuese bestenden Mahlzeiten
verspeise, die erstaunt mich noch viel mehr. Schweigen ist keine Pflicht,
wer dies moechte kann sich ein “silent and happy” Schildanstecken. Ich finde,
ich habe auf meiner Reise schon oft genug geschwiegen……
Was mire her Probleme bereitet sind die Rituale. Dem Moench
begegnet man (und besonders Frau)nicht auf Augenhoehe. Die thailaendischen
Frauen machen es vor: Hinknien, Haende falten und Blick senken. Vor dem
Fruehstueck knien alle “Schueler” in einer grossen Runde, die Moenche gehen
rundum und erhalten von jedem einen (symbolischen)Loeffel Reis. (Normalerweise
gehen buddhistischedie Moenche frueh morgens durch die Strassen und sammeln
dort Essensspenden fuer ihre Mahlzeit). Beim Mittagessen rutschen die Frauen in
Drierreihen auf Knien vor die Buehne, auf der die Moenche sitzen und offerieren
dem Abt die verschiedenen Speisen.Nachdem alle Moenche sich bedient haben,bringen
die am anderen Ende der Reihe knienden Maenner die Restezu den Buffettischen
fuer die Allgemeinheit- Maenner und Frauen natuerlich getrennt.
Was fuer die glaeubigen asiatischen Buddhisten eine grosse
Ehre bedeutet, ist fuer mich und vermutlich die meisten Westler sehr
gewoehnungsbeduerftig. Respekt in dieser Form auszudruecken faellt mir schwer.
Mir kommen eher Begriffe wie Unterwuerfigkeit und Demut in den Sinn, letzteres
empfinde ich manchmal angesichts grossartiger Naturerscheinungen, im
religioesen Bereich habe ich damit meine Schwierigkeiten. Aber ich habe mich ja
bewusst auf dieses Abenteuer eingelassen…….
Auf das abendliche Singen freue ich mich besonders. Die
ersten Male singe ich noch voller Inbrunst die fremden Worte, deren Sinn sich
in der englischen Uebersetzung, die auch gesungen wird, zumindest teilweise
erschliesst. Doch verliere ich bereits am 3. Abend die Lust an diesem monotonen
Sprechgesangund wehmuetig denke ich an die lebendigen und verbindenden
Singkreise zuhause.
Trotzdem ist e seine tolle Erfahrung. Die Intensitaet der
Meditationen, die Schoenheit der Natur, die Ausstrahlung des Ortes, die
Gastfreundschaft der Moenche und die netten Kontakte sin des allemal wert meine
kritischen Befindlichkeiten zurueckzustellen.
Die internetfreie Zeit im Kloster hat ihren Preis. Ich merke
zu spaet, dass die Bezahlung meines online visums fuer Indien nicht funktioniert
hat. Nachdem ich 2 Tagevergeblich versuche per email, Telefonhotline und
Botschaftsbesuch mein Visum zu retten, gebe ich schliesslich auf, lasse meinen
Flug verfallen und stelle einen neuen Antrag. Erinnerungen an meine
Ohnmachtsgefuehle in der ugandischen Einwanderungsbehoerde warden wach. Damals
waren es die ignoranten Beamten, dieses mal sind es die seelenlosen Computer am anderen Ende der
Leitung. Nach nur 10 Stunden (statt der
angekuendigten 72) habe ich den positive Bescheid im Postfach………….ich versuche aus der unfreiwilligen Verlaengerung das beste zu machen und nutze die Zeit u.a. fuer einen Besuch im Elefantenpark.
Falls ihr euch ueber die Schreibweise wundert, das display meines tablets ist leider yzu Bruch, so dass ich eine englisch/asiatische Tastatur im Internetcafe nutzen muss.....
Da kommt keine Langeweile auf... |
Hier fuehrt die nachmittaegliche Gehmeditation vorbei.. |
Meditationsplatz am Wasserfall |
Die Oase.. |
guter Ueberblick |
vor dem abendlichen Singen |
Sonntag, 20. März 2016
Pai, die Hochburg des chillens
Als ich mit dem Taxi vom Flughafen in Chiang Mai, der zweitgrößten thailändischen Stadt im Norden des Landes zu meinem Guesthouse fahre, fühle ich mich wie in Europa. Ein richtiger Kulturschock! Meine Unterkunft ist klein mit backpacker Atmosphäre, im Eingang erschlägt mich allerdings ein dreiteiliger Ständer mit Unmengen von Flyern, mit welchen Aktivitäten man hier seine Urlaubszeit füllen kann.....
Ich reise weiter nach Pai, wo ich mich auf Empfehlung einer Freundin einige Tage im Glückscamp eingebucht habe. Die Teilnehmer sind alle aus dem deutschsprachigen Raum und ich geniesse es, mich in einer bald schon vertrauten Gruppe mal wieder auf deutsch austauschen zu können. Die Anlage mit den kleinen Bungalows und dem Schwimmteich liegt ein bisschen außerhalb und ist ruhig und gemütlich, der Ort selbst ist eine ehemalige Hippieenklave in den Bergen. In dem ziemlich touristischen Zentrum wechseln sich Kneipen, Restaurants, Massagesalons und kleine Läden ab, am Abend unterstützt von zahlreichen Ständen mit Essen, Schmuck und sonstigem Schnickschnack. Der ganze Ort scheint nur aus Unterkünften aller Art zu bestehen. Am Anfang habe ich etwas Probleme mich an diese Form des Urlaubens zu gewöhnen, aber schon bald genieße ich vertraute Genüsse wie Eis und Kuchen, leckere Fruchtshakes, life Musik in den verschiedensten Freiluftbars, die meist mit bequemen Polstern und Hängematten ausgestattet sind, Ausflüge mit dem Motorroller, die guten und preiswerten Massagen und die interessanten Gespräche. Halt einfach Urlaub :-)
"Viel Zeit noch über meine Erlebnisse in Myanmar zu schreiben", denke ich anfangs, aber wo bleibt bloß die Zeit....mein Aufenthalt hier nähert sich schon dem Ende und ich habe gerade mal eine Geschichte geschafft.
Mit meinem Abschied aus Myanmar haben sich meine Interessen total verschoben. Dort war ich total interessiert an Land und Leuten, konnte gar nicht genug erfahren über Geschichte, Politik und das Leben der Menschen, habe mich völlig eingelassen auf dieses Land. Hier fühle ich mich einfach als Tourist unter vielen, gammele viel herum (mittags läßt die Hitze ohnehin kaum etwas anderes zu) und genieße die Mischung aus Gruppe und alleine sein, die Inspirationen im workshop und die Zeit zum rumhängen und quatschen. Sogar das Yoga am Morgen hat wieder einen Platz gefunden - und eine Anleiterin gleich dazu!
Jetzt kommen auch wieder Themen auf, die mich zuhause schon beschäftigt haben. Nächste Woche werde ich meinen Ursprungsplan des Aufenthaltes in einem buddhistischen Kloster aufgreifen und danach möchte ich - auf dem Heimweg quasi- den Ashram von "Amma", einer bekannten indischen spirituellen Meisterin in Kerala in Indien besuchen.
Ich reise weiter nach Pai, wo ich mich auf Empfehlung einer Freundin einige Tage im Glückscamp eingebucht habe. Die Teilnehmer sind alle aus dem deutschsprachigen Raum und ich geniesse es, mich in einer bald schon vertrauten Gruppe mal wieder auf deutsch austauschen zu können. Die Anlage mit den kleinen Bungalows und dem Schwimmteich liegt ein bisschen außerhalb und ist ruhig und gemütlich, der Ort selbst ist eine ehemalige Hippieenklave in den Bergen. In dem ziemlich touristischen Zentrum wechseln sich Kneipen, Restaurants, Massagesalons und kleine Läden ab, am Abend unterstützt von zahlreichen Ständen mit Essen, Schmuck und sonstigem Schnickschnack. Der ganze Ort scheint nur aus Unterkünften aller Art zu bestehen. Am Anfang habe ich etwas Probleme mich an diese Form des Urlaubens zu gewöhnen, aber schon bald genieße ich vertraute Genüsse wie Eis und Kuchen, leckere Fruchtshakes, life Musik in den verschiedensten Freiluftbars, die meist mit bequemen Polstern und Hängematten ausgestattet sind, Ausflüge mit dem Motorroller, die guten und preiswerten Massagen und die interessanten Gespräche. Halt einfach Urlaub :-)
"Viel Zeit noch über meine Erlebnisse in Myanmar zu schreiben", denke ich anfangs, aber wo bleibt bloß die Zeit....mein Aufenthalt hier nähert sich schon dem Ende und ich habe gerade mal eine Geschichte geschafft.
Mit meinem Abschied aus Myanmar haben sich meine Interessen total verschoben. Dort war ich total interessiert an Land und Leuten, konnte gar nicht genug erfahren über Geschichte, Politik und das Leben der Menschen, habe mich völlig eingelassen auf dieses Land. Hier fühle ich mich einfach als Tourist unter vielen, gammele viel herum (mittags läßt die Hitze ohnehin kaum etwas anderes zu) und genieße die Mischung aus Gruppe und alleine sein, die Inspirationen im workshop und die Zeit zum rumhängen und quatschen. Sogar das Yoga am Morgen hat wieder einen Platz gefunden - und eine Anleiterin gleich dazu!
Jetzt kommen auch wieder Themen auf, die mich zuhause schon beschäftigt haben. Nächste Woche werde ich meinen Ursprungsplan des Aufenthaltes in einem buddhistischen Kloster aufgreifen und danach möchte ich - auf dem Heimweg quasi- den Ashram von "Amma", einer bekannten indischen spirituellen Meisterin in Kerala in Indien besuchen.
Der Schwimmteich ist Gold wert bei 37 Grad |
Auch in der Ferne ein grüner Flitzer- ohne mein Zutun...... |
Da kann Frau sich doch kaum entscheiden ...... |
....auch bei den Freizeitangeboten die Qual der Wahl - am besten einfach abhängen |
und auch verhungern muss niemand |
Dienstag, 15. März 2016
Per Pedes zu den schwimmenden Gärten
Die Rudertechnik der Menschen am Inle See, ein Fuß wird ums Ruder geschlungen, damit die Hand zum Fischen frei bleibt |
Es ist diese Ursprünglichkeit und Beschaulichkeit, die mich schon in Uganda immer fasziniert hat. Auch wenn es für die Betroffenen sicherlich ein hartes Leben ist, wirkt es auf mich immer irgendwie idyllisch. Die Dörfer, durch die wir kommen wirken ordentlich, die Tiere wohlgenährt. Das Armenhaus des Landes, falls es so etwas gibt, ist hier jedenfalls nicht. Die Natur scheint gut zu sorgen. Es gibt eine Baumart, die alle drei Monate beschnitten werden kann und somit regelmäßig Feuerholz liefert und der Bambus, der auch schon nach 5 Monaten gefällt werden kann ist ein Allroundtalent für Hausbau, Matten, Körbe und vieles mehr.
Am späten nachmittag erreichen wir unser Ziel, das Dorf in dem wir übernachten sollen. Hier zeigt sich, wie beliebt diese Strecke bei den wanderfreudigen Touristen ist. Aus zahlreichen Höfen klingt am Abend das Gelächter der verschiedenen Wandergruppen, die es tagsüber geschafft haben sich zumindest einigermaßen aus dem Weg zu gehen. Ich treffe sogar noch zwei Dresdener und genieße es, mal wieder ein bißchen deutsch sprechen zu können.
Meine Nacht ist kurz. Ich hatte befürchtet, dass das Schlafen auf dünnen Matten nicht so toll für mich wird und deshalb nur die Zweitageswanderung gebucht. Dafür ist das Essen, das uns die Gastgeberin auf dem Feuer kocht sehr lecker und das Schlendern durch das gerade erwachende Bergdorf inklusive Sonnenaufgang ein ganz besonderes Erlebnis.
Der Inle See ist wohl eines der beliebtesten Urlaubsziele, sowohl bei ausländischen, als auch bei Touristen aus dem eigenen Land. Mit länglischen Fischerbooten kann man den langen, teilweise fast völlig zugewucherten Bergsee erkunden, läßt sich durch die schwimmenden Gärten und die Gassen der Pfahlbautendörfer manövrieren und bewundert die Fischer, die mit ihrem Bein rudern, damit sie eine Hand zum fischen frei haben.
Auch mit dem Fahrrad läßt sich einiges erkunden. Das Weingut auf dem Hügel lasse ich erstmal aus, es ist erst 10 Uhr morgens. In Stück weiter weckt eines der zahlreichen Luxusresorts meine Neugierde. Da diese Anlagen meist an den schönsten Plätzen stehen, möchte ich auch hier gerne mal den Terassenblick genießen. Der Pförtner am Personaleingang, durch den ich zufälligerweise eintrete, läßt mich ungehindert ein. Ich gehe über endlose Stege, vorbei an Pfahlbauten, die alle eher unbewohnt aussehen. Auch auf der Terrasse kein Mensch! Im angrenzenden Speisesaal wird gerade eingedeckt, aber auch hier ist außer Personal niemand zu sehen. Sind alle Gäste unterwegs oder gibt es keine, oder wird gar ein hochrangiger Gast erwartet und die Anlage geräumt.....:-) ? Ich kann das Rätsel nicht lösen, trinke einen Eiscafe und genieße alleine mit meinem Buch den schönen Seeblick.
Auch auf der anderen Seite des Sees, die ich am nächsten Tag erkunde, holen mich meine Komfortgelüste ein. Ich stehe vor den hot springs, natürlich heißen Quellen, die in kleinen Becken gefaßt sind und als Badeerlebnis vermarktet werden. Eigentlich ist es mir warm genug, als ich jedoch auf einem Foto die bequemen Liegestühle unter den Sonnenschirmen sehe, kann ich nicht widerstehen....auch hier bin ich zunächst alleine, höre aber zahlreiche Stimmen. Die Anlage ist nämlich aufgeteilt in : Männer, Frauen und Ausländer/innen. Ich werde ungefragt zu letzterem geleitet, wehre mich aber nicht, denn bei den Frauen gibt es sicher keine Liegestühle.
Zum Ausgleich esse ich dann anschließend in einer "Dorfkneipe". "Hier muss es gut sein", denke ich -der Bambusunterstand mit dem Lehmboden ist propenvoll. Nachdem fast zeitgleich alle verschwinden, realisiere ich, dass hier die Bootsanlegestelle für einheimische Touristen ist. Mit Bussen reisen ganze Gruppen an, vermutlich um das"schwimmende" Kloster zu besuchen, das auf Pfählen mitten im See stehend Touristen und Pilger gleichermaßen anzieht. Interessant auch zu beobachten, dass die Essen/Souvenierverkäufer bei ihren Landsleuten viel penetranter sind als bei uns westlichen Touristen. Während ich dann noch alleine, umringt von 3 miauenden Katzen, meinen gebratenen Fisch verspeise, wandert mein Blick durch den Raum...und tatsächlich hängt zwischen den Bambusstangen ein Flachbildfernseher, der einen dieser scheinbar immer wieder gerne gesehenen koreanischen Metzelfilme zeigt.
Gässchen im Stelzendorf |
Auf der Überholspur |
Wenns regnet sind das Reisfelder |
Reiswaffel gefällig.......? |
oder lieber getrockneter Fisch? |
Ein heißes Bad bei 30 Grad |
Freitag, 11. März 2016
Auf den Spuren der Romanfiguren
Drei Romane haben mich bisher während meiner Reise begleitet und meine Route mit beeinflusst. Der erste "Nirgendwo sonst" spielte an den Orten, die eigentlich jeder Tourist besucht: Yangon, Inle Lake und Bagan und gibt einen kleinen Einblick in die politische Situation kurz vor der Öffnung des Landes. Der zweite Roman "Herzenhören" lockt mich in das, als beschaulich beschriebene Bergdorf Kalaw. Dieses entpuppt sich als 150.000 Einwohner zählende Stadt, wenn auch durchaus mit etwas dörflichem Charakter. Aber immerhin ist der Ort Ausgangspunkt für viele Wanderungen und die Hotelmanagerin, der ich das ausgelesene Buch überlasse, ist hocherfreut und schenkt mir im Gegenzug ein Rollbild von Aung San Suu Kyi, der politischen Hoffnungsträgerin des Landes.
Das dritte Buch ist besonders interessant, da autobiografisch. Unter dem Titel "Dämmerung über Birma" beschreibt die gebürtige Österreicherin Inge Sargent ihr Leben als Frau eines Shan Prinzen in den 50ern. Das moderne Cinderella Märchen endet mit dem Militärputsch 1962, als der Prinz gefangengenommen und vermutlich umgebracht wird. Sie flieht zwei Jahre später mit den Kindern nach Österreich und lebt heute, 83jährig in den USA. Die Geschichte ist hochinteressant und hilft mir viel besser die Differenzen der verschiedenen Volksgruppen im Land zu verstehen, als jede noch so detailliert ausgeführte Erklärung im Reiseführer. Keine Frage, den noch existierenden Palast in Hsipaw will ich auf jeden Fall sehen. Da trifft es sich gut, dass der Ort in den etwas kühleren Bergen liegt und dorthin die "interessanteste" Bahnstrecke des Landes führt, bei der auch der 111 m hohe und 800 m lange Gokteik Viadukt überquert wird, bei seiner Fertigstellung 1900 der zweitgrößte der Welt! Für die knapp 200 km benötigt der Zug 13 Stunden und fährt in Mandaley morgens um 4 Uhr los. Ich ziehe es vor erst in Pyin Oo Lwin zuzusteigen. Die Stadt in den Bergen diente ehmals den britischen Kolonialbeamten zu Sommerfrische und beherbergt heute die Militärakademie des Landes. Hier gönne ich mir Naturerlebnisse im botanischen Garten und beim Wasserfall, der den schweißtreibenden Ab- und Aufstieg mit der Möglichkeit eines Bades im herrlichen türkisfarbenen kalten Bergwasser ausgleicht.
Hier fährt der Zug erst um 8.30 Uhr los - tatsächlich dann erst um 9.30 Uhr- und es gibt sogar Sitzplätze! In manchen Zügen im Land gibt es eine upper class mit geplolsterten Sitzen, in diesem jedoch nicht. Der Zug zuckelt gemächlich über die Schienen, an manchen Stellen fühle ich mich wie ein Wackelpudding und zweimal neigt sich der Waggon, als würde er gleich von den Schienen kippen. Über den Viadukt geht es dann im Schneckentempo, aus Sicherheitsgründen oder um genug Gelegenheit zum fotografieren zu geben.....?
Um 16 Uhr erreiche ich verschwitzt mein Ziel und mache mich nach erfolgreicher Zimmersuche gleich auf zum Shan Palast. Das Gebäude ist ein etwas heruntergekommenes Herrenhaus im Kolonialstil inmitten eines großzügigen Gartens mit verfallenem Tennisplatz und den Uberresten eines Schwimmbades. Es fällt mir nicht schwer, mir das Leben des Prinzenpaares hier vorzustellen. Das Wohnzimmer ist für Besucher offen und mit zahlreichen Fotos ausgestaltet und die Ehefrau des Neffen des verschwundenen Prinzen, die inzwischen hier lebt, erzählt bereitwillig die abenteuerliche Geschichte. Am nächsten Tag komme ich nochmal wieder und lese im Garten des ehemals herrschaftlichen Anwesens die letzten Seiten......
Das dritte Buch ist besonders interessant, da autobiografisch. Unter dem Titel "Dämmerung über Birma" beschreibt die gebürtige Österreicherin Inge Sargent ihr Leben als Frau eines Shan Prinzen in den 50ern. Das moderne Cinderella Märchen endet mit dem Militärputsch 1962, als der Prinz gefangengenommen und vermutlich umgebracht wird. Sie flieht zwei Jahre später mit den Kindern nach Österreich und lebt heute, 83jährig in den USA. Die Geschichte ist hochinteressant und hilft mir viel besser die Differenzen der verschiedenen Volksgruppen im Land zu verstehen, als jede noch so detailliert ausgeführte Erklärung im Reiseführer. Keine Frage, den noch existierenden Palast in Hsipaw will ich auf jeden Fall sehen. Da trifft es sich gut, dass der Ort in den etwas kühleren Bergen liegt und dorthin die "interessanteste" Bahnstrecke des Landes führt, bei der auch der 111 m hohe und 800 m lange Gokteik Viadukt überquert wird, bei seiner Fertigstellung 1900 der zweitgrößte der Welt! Für die knapp 200 km benötigt der Zug 13 Stunden und fährt in Mandaley morgens um 4 Uhr los. Ich ziehe es vor erst in Pyin Oo Lwin zuzusteigen. Die Stadt in den Bergen diente ehmals den britischen Kolonialbeamten zu Sommerfrische und beherbergt heute die Militärakademie des Landes. Hier gönne ich mir Naturerlebnisse im botanischen Garten und beim Wasserfall, der den schweißtreibenden Ab- und Aufstieg mit der Möglichkeit eines Bades im herrlichen türkisfarbenen kalten Bergwasser ausgleicht.
Hier fährt der Zug erst um 8.30 Uhr los - tatsächlich dann erst um 9.30 Uhr- und es gibt sogar Sitzplätze! In manchen Zügen im Land gibt es eine upper class mit geplolsterten Sitzen, in diesem jedoch nicht. Der Zug zuckelt gemächlich über die Schienen, an manchen Stellen fühle ich mich wie ein Wackelpudding und zweimal neigt sich der Waggon, als würde er gleich von den Schienen kippen. Über den Viadukt geht es dann im Schneckentempo, aus Sicherheitsgründen oder um genug Gelegenheit zum fotografieren zu geben.....?
Um 16 Uhr erreiche ich verschwitzt mein Ziel und mache mich nach erfolgreicher Zimmersuche gleich auf zum Shan Palast. Das Gebäude ist ein etwas heruntergekommenes Herrenhaus im Kolonialstil inmitten eines großzügigen Gartens mit verfallenem Tennisplatz und den Uberresten eines Schwimmbades. Es fällt mir nicht schwer, mir das Leben des Prinzenpaares hier vorzustellen. Das Wohnzimmer ist für Besucher offen und mit zahlreichen Fotos ausgestaltet und die Ehefrau des Neffen des verschwundenen Prinzen, die inzwischen hier lebt, erzählt bereitwillig die abenteuerliche Geschichte. Am nächsten Tag komme ich nochmal wieder und lese im Garten des ehemals herrschaftlichen Anwesens die letzten Seiten......
Eine echte Oase in dem ansonsten sehr trockenen Land |
Extra im Longyi für den Besuch des Shan Palastes |
Der Gokteik Viadukt- ein Erlebnis der besonderen Art |
Der botanische Garten, eine Mischung aus Urwald, Tierpark und Buga |
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