Freitag, 15. April 2016

Mir geht es gut

Da mein tablet kaputt ist und ich dadurch nicht zum Schreiben komme, hier nur ein kurzes Lebenszeichen. Nach einer Woch im Ashram von Amma in Indien, bin ich so neugierig auf diese Frau, dass ich sie unbedingt live erleben moechte. Da sie bis Anfang Mai noch auf Tour ist und mein Visum dann auslaeuft, bin ich nun auf dem Weg nach Sri Lanka, um von dort ein neues Visum zu beantragen. Meine Heimkehr verschiebt sich dadurch auf Mitte Mai.Ich hoffe, ich komme bald dazu mehr zu berichten....... 

Samstag, 2. April 2016

Im Kloster

Das Waldkloster WAT TAM WUA liegt an einem besonderen Ort. Von zwei Seiten umgeben von schroffen Felswaenden fuehle ich mich am Ende der Welt und passend dazu versagen auch Telefon und Internet. Das Gelaende ist ueppig bewachsen, die Wiesen warden staendig gesprengt und ein Bergbach sowie zwei Teiche unterstuetzen das Empfinden in einer Oase angekommen zu sein.
Ich habe Glueck und become einen der ca. 30 Holzhuetten mit eigenem Bad. Das Bett besteht au einer wunderschoenen massiven Teakholzplatte, ein Billigholz-Lattenrost waere mir lieber.Es gibt eine duenne Auflage, ein Kissen und zwei Fliessdecken- immerhin, ich habe schon von hoelzernen Kopfstuetzen gelesen. Zum Glueck ist das Bettzeug meiner VorgaengerIn noch nicht weggeraeumt und ich nutze die Sachen um meine Unterlage ein wenig aufzupolstern.
Der Tagesablauf ist streng getacktet.(siehe Foto), die Meditationseinheiten sind eingeteilt in “Unterricht”, Geh- und Sitzmeditation oder Sing- und Sitzmeditation am Abend. Hauptthemen sind die Achtsamkeit und das Beobachten der Gedanken. Damit habe ich mich auch in der Woche vorher schon befasst, aber so ohne jegliche Ablenkung faellt mir die Umsetzung doch etwas leichter.
Im Kloster leben gerade einmal 5 Moenche (+2-3 Gastmoenche), dafuer ueben sich aber 70-80Gaeste in der Kunst der Meditation und des kloesterlichen Lebens. Ca.10 ThailaenderInnen sind darunter, der Rest kommt aus der ganzen Welt. Ich bin erstaunt so viele junge Menschen zu sehen. AltersgenossInnen sind eher die Aussnahme – ausser unter den Thais.
Aeusserlichkeiten verlieren schnell ihre Bedeutung. Im Bad haengt keine Spiegel und die Kleiderauswahl wird zwischen weisser Garnitur 1 und weisser Garnitur 2 getroffen, je nachdem welche man gerade im Waschbottich eingeweicht hat.
Mich dem Zeitplan anzupassen faellt mir erstaunlich leicht. Dai ich abends um 21 Uhr todmuede einschlafe, ist das Aufstehen um 5 Uhr gar nicht so schwer. Dass es mir nichts ausmacht von 12 Uhr mittags bis um 7 Uhr am naechsten Morgen nichts mehr zu essen erstaunt mich dagegen sehr. Und die Langsamkeit mit de rich die beiden, aus Reis und Gemuese bestenden  Mahlzeiten  verspeise, die erstaunt mich noch viel mehr. Schweigen ist keine Pflicht, wer dies moechte kann sich ein “silent and happy” Schildanstecken. Ich finde, ich habe auf meiner Reise schon oft genug geschwiegen……
Was mire her Probleme bereitet sind die Rituale. Dem Moench begegnet man (und besonders Frau)nicht auf Augenhoehe. Die thailaendischen Frauen machen es vor: Hinknien, Haende falten und Blick senken. Vor dem Fruehstueck knien alle “Schueler” in einer grossen Runde, die Moenche gehen rundum und erhalten von jedem einen (symbolischen)Loeffel Reis. (Normalerweise gehen buddhistischedie Moenche frueh morgens durch die Strassen und sammeln dort Essensspenden fuer ihre Mahlzeit). Beim Mittagessen rutschen die Frauen in Drierreihen auf Knien vor die Buehne, auf der die Moenche sitzen und offerieren dem Abt die verschiedenen Speisen.Nachdem alle Moenche sich bedient haben,bringen die am anderen Ende der Reihe knienden Maenner die Restezu den Buffettischen fuer die Allgemeinheit- Maenner und Frauen natuerlich getrennt.
Was fuer die glaeubigen asiatischen Buddhisten eine grosse Ehre bedeutet, ist fuer mich und vermutlich die meisten Westler sehr gewoehnungsbeduerftig. Respekt in dieser Form auszudruecken faellt mir schwer. Mir kommen eher Begriffe wie Unterwuerfigkeit und Demut in den Sinn, letzteres empfinde ich manchmal angesichts grossartiger Naturerscheinungen, im religioesen Bereich habe ich damit meine Schwierigkeiten. Aber ich habe mich ja bewusst auf dieses Abenteuer eingelassen…….
Auf das abendliche Singen freue ich mich besonders. Die ersten Male singe ich noch voller Inbrunst die fremden Worte, deren Sinn sich in der englischen Uebersetzung, die auch gesungen wird, zumindest teilweise erschliesst. Doch verliere ich bereits am 3. Abend die Lust an diesem monotonen Sprechgesangund wehmuetig denke ich an die lebendigen und verbindenden Singkreise zuhause.
Trotzdem ist e seine tolle Erfahrung. Die Intensitaet der Meditationen, die Schoenheit der Natur, die Ausstrahlung des Ortes, die Gastfreundschaft der Moenche und die netten Kontakte sin des allemal wert meine kritischen Befindlichkeiten zurueckzustellen.


Die internetfreie Zeit im Kloster hat ihren Preis. Ich merke zu spaet, dass die Bezahlung meines online visums fuer Indien nicht funktioniert hat. Nachdem ich 2 Tagevergeblich versuche per email, Telefonhotline und Botschaftsbesuch mein Visum zu retten, gebe ich schliesslich auf, lasse meinen Flug verfallen und stelle einen neuen Antrag. Erinnerungen an meine Ohnmachtsgefuehle in der ugandischen Einwanderungsbehoerde warden wach. Damals waren es die ignoranten Beamten, dieses mal sind es die seelenlosen Computer am anderen Ende der Leitung.  Nach nur 10 Stunden (statt der angekuendigten 72) habe ich den positive Bescheid im Postfach………….ich versuche aus der unfreiwilligen Verlaengerung das beste zu machen und nutze die Zeit u.a. fuer einen Besuch im Elefantenpark.  

Falls ihr euch ueber die Schreibweise wundert, das display meines tablets ist leider yzu Bruch, so dass ich eine englisch/asiatische Tastatur im Internetcafe nutzen muss..... 

Da kommt keine Langeweile auf...
Hier fuehrt die nachmittaegliche Gehmeditation vorbei..
Meditationsplatz am Wasserfall
Die Oase..
guter Ueberblick
vor dem abendlichen Singen